Paket am Arbeitsplatz zugegstellt aber nicht auffindbar

[gesund]

Kunde hat eine Klink + seinen Namen angegeben also scheinbar seinen Arbeitsplatz. Paket wurde von einem Dritten angenommen es ist aber nie beim Besteller angekommen und er hat auch schon bei der Hausinternen Poststelle nachgefragt aber es ist nicht auffindbar. Kunde verlangt Neulieferung. Habe ich abgelehnt. Jetzt hat er mir eine Frist gesetzt und mit Anwalt gedroht. Es geht um 200 Euro Warenwert. Ich bin der Meinung ich habe mit der Zustellung meine Pflicht aus dem Kaufvertrag erfüllt oder gibt es da gegenteilige Auffassungen oder sogar Urteile dazu?

[Azurblau]

Bei so einem Warenwert solltest Du mit DHL verschicken und die Übergabe an Dritte ausschließen.
Der Klinik-Hausmeister wird bestimmt Recht bekommen und Du müsstest Dich mit ihm Inkasso oder gerichtlich auseinandersetzen.

[Kometenscheif]

Kunde hat eine Klink + seinen Namen angegeben also scheinbar seinen Arbeitsplatz.

Könnte aber auch ein Patient sein. Interessant wäre wie du verschickt hast. DHL Paket?

[kreien]

Kunde hat eine Klink + seinen Namen angegeben also scheinbar seinen Arbeitsplatz. Paket wurde von einem Dritten angenommen es ist aber nie beim Besteller angekommen und er hat auch schon bei der Hausinternen Poststelle nachgefragt aber es ist nicht auffindbar.

Die Zustellung wird ja vom Kunden bestritten. Und ich würde sagen, es sieht schlecht aus, denn es wird schlussendlich eine Sache zwischen Online-Händler und Frachtführer sein. Diese Zustellungen an Ersatzempfänger (vulgo "Nachbarn" etc.) sind ohnehin nicht ganz unumstritten, vgl. https://www.damm-legal.de/olg-duesseldo ... -unwirksam. Das Urteil vom OLG Düsseldorf, Urt. v. 14.03.2007, Az. I-18 U 163/06 könnte man auch auf andere Ersatzempfänger als Nachbarn spiegeln.

Hätte der Kunde selbst eine Umleitung des Pakets veranlasst, wäre das vielleicht eine andere Geschichte, aber so?

Bitte den Kunden höflich, zu bestätigen, dass das Paket nicht angekommen und der vom Paketdienst genannte Empfänger im Unternehmen unbekannt ist. Beim Händlerbund gibt es entsprechende Vorlagen, vgl. https://www.haendlerbund.de/de/ratgeber ... weg-muster. Und auf Basis dieser Erklärung des Kunden geht es dann beim Paketdienst weiter.

Bei so einem Warenwert solltest Du mit DHL verschicken und die Übergabe an Dritte ausschließen.

Ein Warenwert von 200 € ist nix Besonderes, jetzt pauschal anzufangen mit der kostenpflichtigen Zubuchoption persönliche Übergabe zu versenden, ist nicht nur teuer, sondern wird auch die Quote nicht abgeholter Sendungen oder unzustellbarer nach oben treiben.

Gemäß DHL-Webseite:

Für welche Produkte eignet sich der Versand mit persönlicher Übergabe?

Versenden Sie Ihre Pakete diskret mit persönlicher Übergabe bei Warengruppen wie:
• Kosmetik, Drogerie- und Hygieneartikeln
• Geschenken
• Erotikartikeln
• Alkohol und Spirituosen
• Tabakprodukten, E-Zigaretten und Zubehör


Ich fände das jetzt nicht so klasse, wenn ich am Arbeitsplatz zur Poststelle/Pforte zitiert würde, um – szenetypisch "persönliche Übergabe" – ein diskretes Pornopaket oder anderweitiges "Sündenpaket" nach Ausweiskontrolle überreicht zu bekommen.

Tatsächlich ist es unüblich, dass in deutschen Firmen Pakete versumpfen. Zusteller und Poststelle kennen sich dort, da wird für gewöhnlich auch nicht bei der Warenannahme irgendetwas vor der Tür abgekippt.

[regalboy]

Wie genau ist die Adressangabe?


War es
Krankenhaus zum Heiligen Geist
Max Mustermann
Göthestraße 3
12345 Irgendwo

Dann würde ich - ohne Anwalt zu sein - vermute, dass mit der Zustellung an das Krankenhaus zum Heiligen Geist die Lieferung ordnungsgemäß durchgeführt wurde.

[kreien]

Göthestraße 3

Goethe mit '"ö" YMMD . Ist auch schon anderen passiert, vgl. https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fe ... -1.1120824, und so ganz falsch ist es zugegebenermaßen dann auch nicht.

[gesund]

Nachtrag: der Kunde hat bei der Lieferadresse nicht seinen Namen sondern den einer Dritten Person angegeben das hatte ich gar nicht bemerkt. Könnte somit auch für einen Patienten sein aber da er jetzt für die erneute Lieferung einen ganz anderen Namen angegeben hat dann vielleicht doch für einen Angestellten was aber für die Rechtslage vermutlich egal ist.

Interessant wäre wie du verschickt hast. DHL Paket?

Ja mit DHL Paket. Ablieferungsbeleg von DHL ist auch mit Unterschrift man kann aber nicht erkennen ob es vom Zusteller oder Empfänger unterschrieben ist weil das Gekritzel nicht lesbar ist.

Wie genau ist die Adressangabe?


War es
Krankenhaus zum Heiligen Geist
Max Mustermann
Göthestraße 3
12345 Irgendwo

Klink z. Hd. Dritteperson
Strasse Nr x
xxxxx Stadt

Der Kunde hat mich jetzt aufgefordert das neu zu versenden an eine Vierte-Person, jetzt sieht die Anschrift so aus
Klink
Station XY
für Vierte-Person
Strasse Nr x
xxxxx Stadt

[Kometenscheif]

Ich sehe es so: Du hast an die gewünschte Adresse des Kunden gesendet. Er ist sich dem Risiko bewusst das er im Krankenhaus nicht persönlich
angetroffen wird. Die Sendung wurde zugestellt und du hast einen Sendungsbeleg. Im GK Portal kann man meist sehen wo oder bei wem (Name) das ganze zugestellt wurde.

Du hast deinen Part vom Vertrag eingehalten. Ich würde eine Nachlieferung erst einmal ablehnen.

[Wolkenspiel]

DHL soll rausfinden, an wen sie zugestellt haben. Wenn das nicht lesbar ist - nicht dein Problem. Ein Zustellnachweis, der nicht einer Person nicht zugeordnet werden kann, ist nichts wert.

[Ehrengast]

Ja mit DHL Paket. Ablieferungsbeleg von DHL ist auch mit Unterschrift man kann aber nicht erkennen ob es vom Zusteller oder Empfänger unterschrieben ist weil das Gekritzel nicht lesbar ist.

Auf dem Auslieferungsnachweis im GK-Portal steht doch rechts unten ein ZU wenn es der Zusteller war.
An wen tatsächlich zugestellt wurde steht unter 'Aktuelle Hinweise' -> 'Sendungsdetails' -> 'Zugestellt an'

[Azurblau]

Ein Warenwert von 200 € ist nix Besonderes, jetzt pauschal anzufangen mit der kostenpflichtigen Zubuchoption persönliche Übergabe zu versenden, ist nicht nur teuer, sondern wird auch die Quote nicht abgeholter Sendungen oder unzustellbarer nach oben treiben.

Ich fände das jetzt nicht so klasse, wenn ich am Arbeitsplatz zur Poststelle/Pforte zitiert würde, um – szenetypisch "persönliche Übergabe" – ein diskretes Pornopaket oder anderweitiges "Sündenpaket" nach Ausweiskontrolle überreicht zu bekommen.

Wenn der für 200,-Euro Kondome bestellt hat, dann wäre es sogar besser, wenn es jemand anderes annimmt, dann können die Mitarbeiter*innern wenigstens schon mal flüchten.

[aaha]

Gerade bei Großempfängern (Poststelle/Warenannahme) passiert es gelegentlich, dass Pakete versehentlich vorher schon bei einem anderen Großempfängern gelandet sind. Wenn da so eine ganze Wagenladung Pakete ankommt, wird ja nur 1x unterschrieben. Diese Unterschrift steht dann bei allen Paketen ... und eben auch bei dem, welches schon vorher woanders landete statt an der korrekten Adresse.

Meinen Leuten habe ich immer eingeschärft, erst zu unterschreiben, wenn sie die zugestellten Pakete gezählt haben und die Empfängeradressen daraufhin kontrolliert worden sind, ob die Sendungen auch wirklich für uns waren.

So konnte ggf. relativ schnell recherchiert werden, wo der Fehler entstanden sein kann (er also wahrscheinlich unser Paket hat) bzw. verhindert werden, das jemanden nach uns in der Tour Gleiches wiederfährt.

Wo gearbeitet wird ...
Alles nur Menschen ...